Spektralmusik

Die Spektralmusik (Musique spectrale) hat sich in den 1970er Jahren in Paris im Umfeld des Ensemble l’Itinéraire herausgebildet. Die wichtigsten Vertreter dieses Musikstils sind die Komponisten Gérard Grisey, Tristan Murail, Georg Friedrich Haas, Philippe Manoury, Michaël Levinas und Hugues Dufourt. Die Spektralmusik ist nicht von der mathematischen Reihung von (Ton-)Parametern der seriellen Musik oder der freien Konstruktion der atonalen Musik geprägt, sondern beruht auf den Teiltönen der Klänge. Vorläufer dieses Kompositionsverfahrens sind Giacinto Scelsi, Ravel und Messiaen. Die Bezeichnung „L’Itinéraire“ (französisch: Der Weg) zeigt auf, dass sich die Gruppe auf den Weg machte, um von außermusikalischen Einflüssen zurück zum Klang zu gelangen. Die physikalisch-akustischen Charakteristika des Klanges allein wurden wissenschaftlich untersucht und zur Grundlage eines neuen Komponierens, das vor allem auf feinen Modifikationen der Klangfarben basierte. Dadurch wird „ein Ton zur Klangfarbe, ein Akkord zum Spektralkomplex und ein Rhythmus zu einer Welle von unvorhersehbaren Dauern“ (nach Gérard Grisey). Zur zweiten Generation der Spektralmusikkomponisten gehören unter anderem Magnus Lindberg, Philippe Hurel, Thierry Blondeau, Jean-Luc Hervé, Ivan Fedele und Marco Stroppa.


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